San Marino 2018

420. Geburtstag von Gian Lorenzo Bernini

2 Euro San Marino 2018 420. Geburtstag von Gian Lorenzo BerniniNominal: 
Kategorie: 2 Euro Gedenkmünze Sammlerausgabe
Verpackung: im Blister und Faltkarte
Erstausgabe: in 2018
Ausgabepreis: [noch nicht bekannt]
Auflage: NP [noch nicht bekannt]
Prägestätte: IPZS Instituto Poligrafico e Zecca Dello Stato
Künstler: [nicht erfasst]
Münzzeichen: [nicht erfasst]
Sammlerausgaben: [keine Ausgaben vorhanden]
Serien: [Diese Münze ist keiner Serie zugeordnet]
Rand: [nicht erfasst]
© Copyright Bilder: [nicht bekannt]

Motiv:
Gian Lorenzo Bernini, auch: Giovanni Lorenzo Bernini (* 7. Dezember 1598 in Neapel; † 28. November 1680 in Rom) war einer der bedeutendsten italienischen Bildhauer und Architekten des Barocks.

Sammlerausgaben, die diese Gedenkmünze beinhalten:

Es wurden keine Sammlerausgaben gefunden.
 
Ausführliche Beschreibung des Ausgabeanlasses:
Ausgebildet wurde er in der Bildhauerwerkstatt seines Vaters Pietro Bernini (1562–1629). Dieser kam 1606 mit dem Sohn nach Rom, um die Cappella Paolina für Papst Paul V. Borghese zu bauen.

Zwischen 1618 und 1625 schuf Bernini für den Kardinalnepoten Scipione Borghese die berühmten mythologischen Skulpturengruppen: Äneas und Anchises, Raub der Proserpina 1621/22, Apollo und Daphne und David. Sie fallen durch ihre außergewöhnliche Dynamik, Bewegungsrichtung, dramatische Licht-Schatten-Effekte und erregte Gebärden auf. Heute sind diese Werke in der Galleria Borghese in Rom zu sehen.

Sein wichtigster Förderer, Papst Urban VIII., betraute den jungen Bernini mit dem Bau des Baldachins (Ziboriums) über dem Petrusgrab im Petersdom, den Bernini mit der Hilfe Borrominis aus der Bronzeverkleidung des Gebälks der Vorhalle des Pantheon anfertigte (1624–1633).

Bemerkenswert an seinen architektonischen Arbeiten ist die Mischung aus Skulptur und Architektur, die auch in der Verzückung der Heiligen Theresa (1646–1652), in der Cathedra Petri (1656–1666) oder in der von ihm errichteten Kirche Sant’Andrea al Quirinale (1658–1670) zu beobachten ist. Bernini vollendete 1629 den Palazzo Barberini, schuf unter anderem die Kolonnaden am Petersplatz (1656–1667 unter Alexander VII.) und errichtete den Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona (1647–1651 unter Innozenz X.).

Bernini arbeitete im Laufe seines Lebens für acht Päpste und verließ Rom nicht – bis auf eine Ausnahme: Der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. rief ihn, um Pläne für den Neubau des Louvre (1665) in Paris auszuarbeiten. Wenngleich sie nie ausgeführt wurden, hatten sie dennoch nachhaltigen Einfluss auf die europäische Profanbaukunst. Berninis großzügiger und dem klassizistischen Barock zuzurechnender Stil blieb allerdings nicht ohne Kritik. So warf ihm Borromini vor, in unorigineller Weise die stilistischen Errungenschaften Michelangelos zu kopieren.

Begraben ist Bernini in einem schlichten Grab in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom.

Bernini hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der barocken Skulptur und Architektur in Rom.
Bernini zeichnet sich im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Borromini – ebenfalls ein einflussreicher Architekt der Zeit – durch übersichtliche Fassadengestaltung, stärkere Orientierung an den Formen der Renaissance und die Verbindung von Architektur und Skulptur aus.

In seiner Tätigkeit als Bildhauer folgte auf eine kurze realistische Phase (lebensnahe Porträtbüsten, beispielsweise Kardinal Scipione Borghese) eine idealistische Phase, in der neben der Bildnistreue auch die Erhabenheit in der Darstellung eine große Rolle spielt (Beispiel: Franz von Este (1650)). Ab diesem Zeitpunkt ist für ihn ein idealistischer, aber sehr dynamischer Stil typisch.

Neben Bernini gilt Alessandro Algardi (1598–1654) als Bildhauer und Baumeister als Hauptmeister der römischen Barockskulptur. Zu den bekannten Schülern Berninis gehörten Ercole Ferrata, Antonio Raggi, Domenico Guidi und Cosimo Fancelli.

Die Kunstpatronage zwischen Papst Urban VIII. und Gian Lorenzo Bernini ist wohl eine der fruchtbarsten in der Frühen Neuzeit. Im 17. Jahrhundert kam es zu einem Niedergang vieler Kleinstaaten Italiens, dadurch änderten sich auch die Strukturen der Patronage. Viele Künstler strebten nach Rom, die Päpste und ihre Neffen waren neben einflussreichen und vermögenden Adligen die wichtigsten Auftraggeber. Als Kardinal Maffeo Barberini 1623 zum Papst gewählt wurde, war der Vatikan sehr reich. Er wandte große Summen auf, damit sich die Kunstschaffenden frei entfalten konnten. Seine Funktion als Oberhaupt der katholischen Kirche, Patriarch einer ambitionierten Familie und absoluter Herrscher des Kirchenstaates verstärkten die Bedeutung seiner Kunstförderung. Die Kunstpatronage von Papst Urban VIII. und seiner Nepoten prägt bis heute das Stadtbild Roms. Bernini lernte ihn noch als Kardinal kennen. Der Prälat erkannte das Talent des jungen Künstlers und gab ihm einen ersten Auftrag. Der Kardinal hatte noch nicht genügend Einfluss, um Bernini den Ruf eines großen Künstlers einzubringen. Als er zum Papst gewählt worden war, sicherte er Bernini Ansehen und Prestige in Rom und ganz Europa. Er achtete darauf, ihn an sich zu binden, um von seinem Ruhm zu profitieren. Ein großer Auftrag brachte nicht nur dem Künstler, sondern auch dessen Patron viel Ehre ein. So schuf Bernini fast nur Werke für die Familie Barberini. Um einen Auftrag als Außenstehender an Bernini geben zu dürfen, bedurfte es einer Genehmigung des Papstes, die nur im Austausch mit nützlichen Gegenleistungen erteilt wurde. Auch Bernini selbst achtete darauf, dass ihm niemand den Platz als erster Künstler im Staat streitig machte. Andere Künstler konnten nur bekannt werden, wenn sie von ihm unterstützt wurden. Die Beziehung zwischen Urban VIII. und Bernini gründete sich auf gegenseitiger Hochachtung und Vertrauen. Nach dem Tod Urbans VIII. arbeitete Bernini für Innozenz X. und förderte weiterhin junge Künstler.
©Wikipedia